Tsunami vor Japan 12.03.2011
Erdbeben und Tsunami in Japan Ministerpräsident: Größte Krise seit dem Zweiten Weltkrieg
13.03.2011, 07:24 2011-03-13 07:24:10
Die Versorgung mit Trinkwasser und Nahrungsmitteln funktioniert nicht problemlos, vielerorts gibt es noch immer keinen Strom: Hunderttausende Japaner kämpfen im Krisengebiet mit den Folgen der Naturkatastrophen. Ministerpräsident Naoto verspricht seinen Landsleuten Unterstützung - und appelliert, sie sollten beim Aufbau eines neuen Japans helfen.
Erdbeben, Tsunami und eine drohende nukleare Katstrophe - Japan steht vor den größten Herausforderungen seit dem Zweiten Weltkrieg. Der japanische Ministerpräsident appelliert an seine Landsleute: Nun komme es auf jeden Einzelnen an.
14:43 Uhr Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat der japanischen Regierung vorgeworfen, entscheidende Informationen zu dem schweren Atomunfall zu verschweigen und so die Menschen massiv zu gefährden. "Es ist unverantwortlich, wie die japanische Regierung und die Betreibergesellschaft dort ihre Informationspolitik betreiben", sagte Christoph von Lieven, Energie-Experte bei Greenpeace, der dpa. Die Atomkraftwerke seien abgesperrt, es gebe keine unabhängigen Messungen der ausgetretenen Radioaktivität und "keine Berichte der Regierung und der Betreibergesellschaft, denen man trauen kann". Von Lieven betonte: "Es muss den Menschen die Möglichkeit gegeben werden, geordnet aus der Gefahrenzone zu kommen. Wenn sie diese Möglichkeit nicht haben, sind die japanische Regierung und die Betreiber direkt dafür verantwortlich, dass mehr Menschen von den tödlichen Strahlen betroffen werden."
14:21 Uhr Das Wetter scheint auch zu Beginn der neuen Woche auf der Seite Japans zu stehen: Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte, zieht der Wind weiterhin aufs offene Meer hinaus und treibt die radioaktiv verseuchte Luft weg von den Menschen. "Es gibt allerdings ein Problem in Form von aufziehenden Tiefdruckgebieten", warnt Meteorologe Christoph Hartmann. "Dadurch könne der Wind vorübergehend drehen, auch in Richtung Tokio." In der Gegend um das betroffene Kernkraftwerk in Fukushima ist nach derzeitigen Prognosen am Dienstag mit länger andauerndem Regen zu rechnen. Dieser wäscht die etwaig vorhandene Radioaktivität aus der Atmosphäre. "Man kann nur hoffen, dass der Dreck dann über dem Ozean niedergeht - und nicht über einem Wohn- oder Waldgebiet", so Hartmann.
14:02 Uhr Das US-Außenministerium hat eine Reisewarnung für Japan herausgegeben. Mitarbeiter von US-Behörden sollten alle nicht unbedingt notwendigen Reisen in das Land verschieben, hieß es in der Mitteilungg. US-Bürger wurden aufgefordert, auf Urlaubsreisen und Besuche in Japan vorerst zu verzichten.
13:55 Uhr Der japanischer Regierungssprecher hat seine eigenen Aussagen über eine Kernschmelze im erdbebenbeschädigten Kraftwerk Fukushima-1 zurückgenommen. Yukio Edano sagte, es habe im Reaktor 3 am Sonntag keine Kernschmelze stattgefunden. Radioaktive Strahlungswerte im Kraftwerk überschritten zwar die zugelassenen Werte, doch er versicherte, es bestehe keine Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung. Edano widersprach damit eigenen Angaben, wonach eine "gteilweise Kernschmelze" nicht auszuschließen sei.
13:51 Uhr Nach Angaben der Agentur Jiji werden in Fukushima Vorbereitungen getroffen, den Atomreaktor 2 des Kraftwerks mit Meerwasser zu kühlen. Zuletzt hatte es von Seiten der AKW-Betreibergesellschaft Tepco geheißen, der Wasserstand im Reaktor sei unter Normalniveau, aber konstant.
13:49 Uhr Japan bereitet sich auf ein weiteres schweres Beben vor: Es gebe eine Wahrscheinlichkeit von 70 Prozent, dass das Land in den kommenden drei Tagen von einem Erdbeben der Stärke "sieben oder mehr" erschüttert werde, sagte Takashi Yokota von der Wetterbehörde. Ein solches Beben könnte erneut Gebäude zerstören und einen Tsunami auslösen. Seit der Katastrophe vom Freitag waren bereits Hunderte kleinere Beben nachgefolgt.
13:48 Uhr Unter den Opfern der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe in Japan sind möglicherweise auch Deutsche. Die Bundesregierung habe noch nicht zu allen in dem betroffenen Gebiet lebenden 100 Deutschen Kontakt aufnehmen können, sagte Außenminister Guido Westerwelle in Prüm in der Eifel. Bisher gebe es aber keine konkreten Hinweise, dass Deutsche zu Schaden gekommen sind. "Ausschließen kann ich es in Anbetracht dieser enormen Naturkatastrophe natürlich nicht", fügte Westerwelle hinzu.
13:40 Uhr Das Beratungsunternehmen Air Worldwide beziffert die möglichen Schäden der Naturkatastrophen in Japan auf 14, 5 bis 35,6 Billionen US-Dollar (etwa 10,4 bis 25,6 Billionen Euro).
13:33 Uhr Reuters berichtet, der Reaktor 1 des AKWs Fukushima habe ursprünglich nur 40 Jahre laufen sollen. Nach einer Inspektion der Anlage habe die japanische Atomsicherheitsbehörde dann aber ihr Okay für eine Verlängerung der Laufzeit um weitere zehn Jahre gegeben - und der Reaktor wurde nicht wie ursprünglich geplant im Februar 2011 vom Netz genommen.
13:28 Uhr Tepco, die Betreibergesellschaft des AKWs Fukushima, gibt Entwarnung für Tokio: Die japanische Hauptstadt sei keiner Gefahr durch radioaktive Strahlung vom Krisen-Meiler ausgesetzt.
13:08 Uhr Papst Benedikt XVI. hat am Sonntag auf dem Petersplatz in Rom für die Opfer des schweren Erdbebens sowie des anschließenden Tsunamis in Japan gebetet. In einer öffentlichen Messe lobte er "die Würde und den Mut" der Japaner im Umgang mit der Tragödie. In seiner auf Englisch und Italienisch gehaltenen Rede sprach Benedikt zudem den Hilfskräften Mut zu, die den betroffenen Menschen Beistand leisteten. Gott sei mit ihnen, sagte der Pontifex.
13:00 Uhr "Dieses Erdbeben und der Tsunami und auch die Situation die Atomkraftwerke betreffend sind vielleicht die größten Katastrophen, die wie nach dem Zweiten Weltkrieg, seit fünfzig Jahren, erlebt haben. Ob wir als Japaner diese Katastrophen bewältigen können, kommt auf jeden von uns als japanische Staatsbürger an", zitiert die BBC im Wortlaut aus der Rede Naotos.
12:26 Uhr Der japanische Ministerpräsident appelliert an seine Landsleute, beim Aufbau eines neuen Japans zu helfen...
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